9. Sidney und die Blue Mountains

Die Fahrt von Mildura im Murray Riverland ueber Haye und Wagga Wagga (schoener Name, nicht?) fuehrt ueber 500 km durch Gebiete, die uns an die Nullarbor Desert erinnerten: platte Buschlandschaft. Nicht viel Verkehr, aber riesige Laster donnerten an uns vorbei. Wir sahen noch die Reste der Ueberschwemmungen, die New South Wales heimgesucht hatten. An dem Campingplatz in Darlington Point am Murumbigee River, wo wir Halt gemacht hatten, erzaehlte uns der Campingwirt, dass der Platz voellig ueberschwemmt war und in seinem Wohnhaus (auf Stelzen) das Wasser einen Meter hoch stand. Klar, dass uns abends die Muecken ziemlich zusetzten. Nach Wagga Wagga kamen wir auf die Schnellstrasse nach Sidney, was sich durch immer dichteren Verkehr bemerkbar machte, der uns wenig Gelegenheit liess, die huebsche huegelige Landschaft zu betrachten.  Wir liefen in die Vororte von Sidney ein und fanden einen passablen Campingplatz, auf dem wir fuenf Tage verbrachten (bis zum 17.). Von hier aus starteten wir unsere Exkursionen in die City, mit Bus und Zug, was gut ging, und uns den rasanten und dichten Verkehr ersparte.  Sidney ist eine sehr lebendige Stadt, riesig, viele unterschiedliche Vororte, enorm viel Zugewanderte, vor allem die Chinesen fallen uns Auge. Bei unserem ersten Ausflug landeten wir auch in Chinatown und assen in einem Restaurant nur mit Chinesen. Das Essen schmeckte, bekam uns aber nicht. In der City natuerlich Massen an Touristen. Wir erkundeten die Innenstadt zu Fuss, was anstrengend, aber gut zu bewaeltigen ist.  Zwei Hafenviertel bilden die Anziehungspunkte, um die sich die Sehenswuerdigkeiten gruppieren. Der Darling Harbour im Osten, von dem man die Hochhauskulisse des Geschaeftsviertels erblickt und den Sidney Harbour im Norden, ueber den auf der einen Seite die grandiose Harbour Bridge auf den gegenueberliegenden Stadteil fuehrt und auf der anderen Seite auf einer Landzunge das nicht minder imposante moderne Opernhaus zu sehen ist. Es erinnert an ein riesiges Segelschiff mit vielen geblaehten Segeln. Der Bau wurde 1959 von dem daenischen Architeken Jorn Utzorn begonnen, einem Aussenseiter, und nach seinem Ausscheiden von einem austalischen Architekrtenkonsortium 1973 beendet. Wir waren sehr bewegt, als wir am Circular Quay, wo die Faehren ablegen, inmittem einem bunten flanierenden Voelkergemisch standen und diesen Anblick genossen. Wir kannten den Anblick von Bildern, aber nun waren wir wirklich hier!  Ist Sidney wirklich die „schoenste Stadt der Welt“, wie in manchen Reisefuehrern zu lesen ist? Auf jeden Fall eine pulsierende, interessante Weltstadt mit vielen Sehenswuerdigkeiten, Museen, Gebaeuden, Vierteln und reizvoller Lage und Umgebung. So legten wir gern von unseren anstrengenden Fussmaerschen eine Pause unter den riesigen Baeumen des ausgedehnten „Koeniglichen Botanischen Gartens“ ein.  Oder wir genossen das fast spanische Flair in dem sich ueber den Hafen erhebenden Viertel „The Rocks“ mit dem aeltesten Gebauede Sidneys, seinen engen Gassen, vielen kleinen Restaurants ( auch einen „bayrischen Biergarten“ gibt es !), aparten Geschaeften und einem pittoresken Markt. Wir besuchten die zwei aeltesten und groessten Kirchen Sidneys, die anglikanische St. Andrews Kathedrale und die riesige katholische St. James Kathedrale. Beides Bischofskirchen, mit schoenen bunten Glasfenstern und Oasen der Ruhe. Sie zeigen, dass auch Neugotik erhebend und schoen sein kann. Aber Sidney ist eben auch eine Grossstadt mit Schattenseiten: chaotischer Verkehr, Dreck, Kriminalitaet, Hektik - wir vermissten die australische Gelassenheit und Disziplin, die wir in Perth und Adelaide noch gefunden hatten.  Wir denken, man sollte nicht vergleichen – etwa mit Barcelona, mit seinem geschichtlichen Hintergrund, den es in Australien natuerlich nicht gibt – Sidney ist einfach anders.  Ein besonderes Erlebnis war fuer Wolfram die Besteigung eines zum Museum ausgebauten Steinpylons oder Turms der Harbour Bridge (Dagmar blieb wegen der vielen Treppen unten). Von oben (ich glaube ueber 80 m) hat man eine tolle Aussicht ueber den Hafen, das gegenueberliegende Opernhaus, die Innenstadt und umliegende Vororte.  Die Hafenbruecke ist eine technische Meisterleistung, zu der gewaltige Mengen an Stahl, Beton und Steinen gebraucht wurden. Gebaut von 1924 bis 1932. Das Museum zeigt, welche harten und gefaehrlichen Arbeitsbedingungen herrschten. Der Brueckenbogen umspannt     m, dier hoechste Punkt erhebt sich 134 m ueber dem Wasser. Noch heute genuegt der Bau dem dichten Verkehr von den noerdlichen Vorstaedten in die Innenstadt (die Ueberquerung kostet „Zoll“). Ausserdem benutzen Fussgaenger, Radfahrer und Jogger die Bruecke, und ich meine auch eine Bahn.  Man kann unter Fuehrung den Bogen auf vielen Treppchen umklettern. Das wird touristisch gross aufgezogen und als einmaliges Erlebnis verkauft. Kostet ca. 120 Dollar pro Person, ist bei der Hitze eine Strapaze, erfordert aber keinen besonderen Wagemut. Uns wunderte, wieviel Leute, ganze Familien, das mitmachen. Wir haben es nicht getan.  Am letzten Tag liessen wir uns nicht entgehen, eine andere Ikone Sidneys zu besuchen. Mit Massen an Backpackern und einheimischen jungen Leuten fuhren wir an den Bondi Beach. Dieser Strand ist den freizeitbegeisterten Sidneyern heilig. Ein breiter Sandstrand vor einer Kulisse an hohen Apartmenthaeusern, Restaurants und Cafes (in denen die Schaulustigen sitzen), begrenzt an den Enden von grossen Felskloetzen. Sieht nicht viel anders aus als der Strand an einer der touristischen Hochburgen der Costa Brava. Das besondere ist aber der Pazifik mit seinem tiefblauen Wasser (bei schoenem Wetter) und seinen riesigen Wellen. Massen an Wellensurfern versuchen ihr Koennen an ihnen. Dies und das Baden ist aber wegen der Wucht der Wellen und den starken Untertroemungen nicht ungefaehrlich (von Haien wollen wir gar nicht reden!). So sind staendig eine grosse Zahl von Rettungskraeften zugange, die ueben und Verunglueckte aus dem Wasser holen.  Blue Mountains – Welterbe  Nach Sidney fuhren wir ca. 60 km landeinwaerts in die beruehmten Blue Mountains. „Blaue Berge“- wir dachten, das werden so kleine romantische Huegels sein. Tatsaechlich sind es aber grosse und hohe Bergmassive (ueber 1000 m hoch) – dichtbewaldet mit grossen Eukalyptusbaeumen und durchzogen von tiefen felsgekroenten Schluchten mit grandiosen Wasserfaellen. Und sie sind wirklich blau – ein blauer Dunst umhuellt Berge und Canyons. Man sagt, das kommt von den Ausduenstungen der Eukalyptuswaelder. Erst absolvierten wir das touristische Programm – wir fuhren eine „scenic Route“ mit tollen Aussichtspunkten ab, von denen man auf  Felsen, Wasserfaelle und Berge blickt. Zeitweilig ist man unter Massen an Touristen, die in Bussen herbeigekarrt werden – wieder viele fotographierenden Chinesen. Ein touristisches „Musss“ ist der Ausblick auf die „Drei Schwestern“ – drei nebeneinanderstehende bizarre Felsnadeln. Die Aborigine-Sage erzaehlt, es seien drei Schwestern gewesen, die Maenner aus fremden Staemmen liebten, was gegen das Gesetz ist. Als die Maenner die jungen Frauen rauben wollten und ein Eingeborenenkrieg begann, verwandelte der Zauberer ihres Stammes die Maedchen in Felsen, um sie in Sicherheit zu bringen. Nachdem die Gefahr vorueber war, konnte er sie aber nicht mehr zurueckverwandeln. Und so stehen sie heute noch als Steinsaeulen da.   In Katoomba verliessen wir die touristischen Pfade und schlugen den Weg zu einem Zeltplatz in der Wildnis ein. Nicht weit von ihm eroeffnete sich ein Blick auf ein tiefes felsgesaeumtes Tal. Weit drunten ein dichter Gum Tree Wald (Eukalyptusbaeume). Wie Glockenklang toenten Vogelrufe hinauf. Dank des Eingreifens begeisterter australischer Bergwanderer wurde dieser Wald in den 30ziger Jahren des 20. Jahrhunderts vor dem Abholzen gerettet.  Wir kamen fast alleine an dem Zeltplatz an; aber wie oft erlebt, fuellte er sich abends mit Campern, meist jungen Leuten. Trotzdem war die Nacht in der Wildnis unheimlich. Morgens machten wir auf und stiegen in das Tal hinab. Steil ging es ueber meist in den Fels gehauene Treppen hinunter. Wir schafften es bis zur Waldgrenze im Tal. Das beabsichtete Bad im Fluss fiel aus. Wir fuerchteten den Aufstieg ueber die Treppen, der gewaltig in unsere doch nicht mehr ganz elastischen Knie ging. Auf dem Rueckweg gab es einen Schrecken. Ein kleiner Taipan, wohl die giftigste Schlange der Welt, lag vor uns wie ein Ast auf dem Weg Weil dieser glatt war, konnte die roetliche Schlange mit schwarzem Kopf nicht mehr fliehen und schlaengelte sich rasch auf Dagmar zu. Gluecklicherweise fand das Tierchen dann einen Ausweg und verschwand im Gras. Dann gab es noch einen weiteren Schrecken: als wir abfahren wollten, sprang unsere Ethelmaus nicht an. Eine bloede Situation in dieser Einsamkeit. Der Grund war, dass die Batterie in der Anlassersicherung am Ende war. Zum Glueck hatten wir ein Ersatzteil und so konnten wir doch starten.

Armidale 30.01.2011

Die Fahrt von Mildura im Murray Riverland ueber Haye und Wagga Wagga (sprich: woge woge - schoener Name, nicht?) fuehrt ueber 500 km durch Gebiete, die uns an die Nullarbor Desert erinnerten: platte Buschlandschaft. Nicht viel Verkehr, aber riesige Laster donnerten an uns vorbei. Wir sahen noch die Reste der Ueberschwemmungen, die New South Wales heimgesucht hatten. An dem Campingplatz in Darlington Point am Murrumbidgee River, wo wir Halt gemacht hatten, erzaehlte uns der Campingwirt, dass der Platz voellig ueberschwemmt war und in seinem Wohnhaus (auf Stelzen) das Wasser einen Meter hoch stand. Klar, dass uns abends die Muecken ziemlich zusetzten. Nach Wagga Wagga kamen wir auf die Schnellstrasse nach Sidney ("Hume Highway"), was sich durch immer dichteren Verkehr bemerkbar machte, der uns wenig Gelegenheit liess, die huebsche huegelige Landschaft zu betrachten. Auf einen Abstecher nach der Regierungshauptstadt Australiens, Canberra, verzichteten wir.

Wir liefen in die Vororte von Sidney ein und fanden einen passablen Campingplatz, auf dem wir fuenf Tage verbrachten (bis zum 17.). Von hier aus starteten wir unsere Exkursionen in die City, mit Bus und Zug, was gut ging, und uns den rasanten und dichten Verkehr ersparte.

Sidney ist eine sehr lebendige Stadt, riesig, viele unterschiedliche Vororte, enorm viel Zugewanderte, vor allem die Chinesen fallen uns Auge. Bei unserem ersten Ausflug landeten wir auch in Chinatown und assen in einem Restaurant nur mit Chinesen. Das Essen schmeckte, bekam uns aber nicht. In der City natuerlich Massen an Touristen. Wir erkundeten die Innenstadt zu Fuss, was anstrengend, aber gut zu bewaeltigen ist.

Zwei Hafenviertel bilden die Anziehungspunkte, um die sich die Sehenswuerdigkeiten gruppieren. Der Darling Harbour im Osten, von dem man die Hochhauskulisse des Geschaeftsviertels erblickt und den Sidney Harbour im Norden, ueber den auf der einen Seite die grandiose Harbour Bridge auf den gegenueberliegenden Stadteil fuehrt und auf der anderen Seite auf einer Landzunge das nicht minder imposante moderne Opernhaus zu sehen ist. Es erinnert an ein riesiges Segelschiff mit vielen geblaehten Segeln. Der Bau wurde 1959 von dem daenischen Architeken Jorn Utzorn begonnen, einem Aussenseiter, und nach seinem Ausscheiden von einem australischen Architekrtenkonsortium 1973 beendet. Wir waren sehr bewegt, als wir am Circular Quay, wo die Faehren ablegen, inmittem einem bunten flanierenden Voelkergemisch standen und diesen Anblick genossen. Wir kannten den Anblick von Bildern, aber nun waren wir wirklich hier!

Ist Sidney wirklich die „schoenste Stadt der Welt“, wie in manchen Reisefuehrern zu lesen ist? Auf jeden Fall eine pulsierende, interessante Weltstadt mit vielen Sehenswuerdigkeiten, Museen, Gebaeuden, Vierteln und reizvoller Lage und Umgebung. Von den Museen besichtigte Wolfram das "Contemporary Museum of Art Australia" am Darling Harbour. Es zeigt Werke moderner australischer und internationaler Künstler, unter anderen auch Beuys. Wir legten gern von unseren anstrengenden Fussmaerschen eine Pause unter den riesigen Baeumen des ausgedehnten „Koeniglichen Botanischen Gartens“ ein.  Oder wir genossen das fast spanische Flair in dem sich ueber den Sidney Hafen erhebenden Viertel „The Rocks“ mit dem (angeblich) aeltesten Gebaeude Sidneys, seinen engen Gassen, vielen kleinen Restaurants (auch einen „bayrischen Biergarten“ gibt es !), aparten Geschaeften und einem pittoresken Markt. Wir besuchten die zwei aeltesten und groessten Kirchen Sidneys, die anglikanische St. Andrews Kathedrale und die riesige katholische St. James Kathedrale. Beides Bischofskirchen, mit schoenen bunten Glasfenstern und Oasen der Ruhe. Sie zeigen, dass auch Neugotik erhebend und schoen sein kann. Aber Sidney ist eben auch eine Grossstadt mit Schattenseiten: chaotischer Verkehr, Dreck, Kriminalitaet, Hektik - wir vermissten die australische Gelassenheit und Disziplin, die wir in Perth und Adelaide noch gefunden hatten.

Wir denken, man sollte nicht vergleichen – etwa mit Barcelona, mit seinem geschichtlichen Hintergrund, den es in Australien natuerlich nicht gibt – Sidney ist einfach anders.

Ein besonderes Erlebnis war fuer Wolfram die Besteigung eines zum Museum ausgebauten Steinpylons oder Turms der Harbour Bridge (Dagmar blieb wegen der vielen Treppen unten).

Von oben (ich glaube ueber 80 m) hat man eine tolle Aussicht ueber den Hafen, das gegenueberliegende Opernhaus, die Innenstadt und umliegende Vororte.

Die Hafenbruecke ist eine technische Meisterleistung, zu der gewaltige Mengen an Stahl, Beton und Steinen gebraucht wurden. Gebaut von 1924 bis 1932. Das Museum zeigt, welche harten und gefaehrlichen Arbeitsbedingungen herrschten. Der Brueckenbogen umspannt 503 m, dier hoechste Punkt erhebt sich 134 m ueber dem Wasser. Noch heute genuegt der Bau dem dichten Verkehr von den noerdlichen Vorstaedten in die Innenstadt (die Ueberquerung kostet „Zoll“). Ausserdem benutzen Fussgaenger, Radfahrer und Jogger die Bruecke, und ich meine auch eine Bahn.  Man kann unter Fuehrung den Bogen auf vielen Treppchen umklettern. Das wird touristisch gross aufgezogen und als einmaliges Erlebnis verkauft. Kostet ca. 120 Dollar pro Person, ist bei der Hitze eine Strapaze, erfordert aber keinen besonderen Wagemut. Uns wunderte, wieviel Leute, ganze Familien, das mitmachen. Wir haben es nicht getan.

Am letzten Tag liessen wir uns nicht entgehen, eine andere Ikone Sidneys zu besuchen. Mit Massen an Backpackern und einheimischen jungen Leuten fuhren wir an den Bondi Beach.

Dieser Strand ist den freizeitbegeisterten Sidneyern heilig. Ein breiter Sandstrand vor einer Kulisse an hohen Apartmenthaeusern, Restaurants und Cafes (in denen die Schaulustigen sitzen), begrenzt an den Enden von grossen Felskloetzen. Sieht nicht viel anders aus als der Strand an einer der touristischen Hochburgen der Costa Brava. Das besondere ist aber der Pazifik mit seinem tiefblauen Wasser (bei schoenem Wetter) und seinen riesigen Wellen. Massen an Wellensurfern versuchen ihr Koennen an ihnen. Dies und das Baden ist aber wegen der Wucht der Wellen und den starken Untertroemungen nicht ungefaehrlich (von Haien wollen wir gar nicht reden, die man durch ein Netz abhalten will!). So sind staendig eine grosse Zahl von Rettungskraeften zugange, die ueben und Verunglueckte aus dem Wasser holen.

Blue Mountains – Welterbe

Nach Sidney fuhren wir ca. 60 km landeinwaerts in die beruehmten Blue Mountains. „Blaue Berge“- wir dachten, das werden so kleine romantische Huegels sein. Tatsaechlich sind es aber grosse und hohe Bergmassive (ueber 1000 m hoch) – dichtbewaldet mit grossen Eukalyptusbaeumen und durchzogen von tiefen felsgekroenten Schluchten mit grandiosen Wasserfaellen. Und sie sind wirklich blau – ein blauer Dunst umhuellt Berge und Canyons. Man sagt, das kommt von den Ausduenstungen der Eukalyptuswaelder. Erst absolvierten wir das touristische Programm – wir fuhren eine „scenic" Route mit tollen Aussichtspunkten ab, von denen man auf  Felsen, Wasserfaelle und Berge blickt. Zeitweilig ist man unter Massen an Touristen, die in Bussen herbeigekarrt werden – wieder viele fotografierende Chinesen.

Ein touristisches „Muss“ ist der Ausblick auf die „Drei Schwestern“ – drei nebeneinanderstehende bizarre Felsnadeln. Eine Aborigine-Sage erzaehlt, es seien drei Schwestern gewesen, die Maenner aus fremden Staemmen liebten, was gegen das Gesetz ist. Als die Maenner die jungen Frauen rauben wollten und ein Eingeborenenkrieg begann, verwandelte der Zauberer ihres Stammes die Maedchen in Felsen, um sie in Sicherheit zu bringen. Nachdem die Gefahr vorueber war, konnte er sie aber nicht mehr zurueckverwandeln. Und so stehen sie heute noch als Steinsaeulen da.

In Katoomba verliessen wir die touristischen Pfade und schlugen den Weg zu einem Zeltplatz in der Wildnis ein. Nicht weit von ihm eroeffnete sich ein Blick auf ein tiefes felsgesaeumtes Tal. Weit drunten ein dichter Gum Tree Wald (Eukalyptusbaeume). Wie Glockenklang toenten Vogelrufe hinauf. Dank des Eingreifens begeisterter australischer Bergwanderer wurde dieser Wald in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts vor dem Abholzen gerettet.

Wir kamen fast alleine an dem Zeltplatz an; aber wie oft erlebt, fuellte er sich abends mit Campern, meist jungen Leuten. Trotzdem war die Nacht in der Wildnis unheimlich.

Morgens machten wir auf und stiegen in das Tal hinab. Steil ging es ueber meist in den Fels gehauene Treppen hinunter. Wir schafften es bis zur Waldgrenze im Tal. Das beabsichtete Bad im Fluss fiel aus. Wir fuerchteten den Aufstieg ueber die Treppen, der gewaltig in unsere doch nicht mehr ganz elastischen Knie ging. Auf dem Rueckweg gab es einen Schrecken. Ein kleiner Taipan, wohl die giftigste Schlange der Welt, lag vor uns wie ein Ast auf dem Weg. Weil dieser glatt war, konnte die roetliche Schlange mit schwarzem Kopf nicht mehr fliehen und schlaengelte sich rasch auf Dagmar zu. Gluecklicherweise fand das Tierchen dann einen Ausweg und verschwand im Gras. Dann gab es noch einen weiteren Schrecken: als wir abfahren wollten, sprang unsere Ethelmaus nicht an. Eine bloede Situation in dieser Einsamkeit. Der Grund war, dass die Batterie in der Anlassersicherung am Ende war. Zum Glueck hatten wir ein Ersatzteil und so konnten wir doch starten.


mit_ethel_rund_um_australien
Auf der Fahrt durch das Landesinnere von westlichen Teilen New South Wales` Richtung Sidney ...
... hin und wieder große Trucks ...

... einsame, weite Landschaft


... überschwemmte Gebiete am Murrumbidgee River
Verwalterhaus auf einem Campingplatz in Darlington Point, das noch vor kurzem im Wasser stand
 
Oben: Einfahrt nach Waga Waga, darunter: Haupstrasse. Waga Waga ist die größte Stadt im Inneren von New South Wales, schien uns aber gesichtslos, sodass wir sie nur durchfuhren und in Yass auf einem Campingplatz übernachteten. (Bild unten: wikimedia commons /Bidgee)


Dann ging´s auf die Schnellstrasse nach Sidney ("Hume Highway"). Oben ein Blick beim Fahren auf hügelige Landschaft. Unten: Wir nähern uns Sidney (Bild: ozroads.com.au)

In Sidney erst einmal auf einen Campingplatz. Von hier aus starteten wir mit Bus und Zug zu unseren Exkursionen in die Innenstadt. Von der "Central Station" (Hauptbahnhof) gelangt man zu Fuß oder mit der Metro in das belebte Zentrum und zu den beiden Häfen. Hier einige Eindrücke:


Zwei Shopping Center - oben "Market City" im (früheren) chinesischen Viertel Haymarket, unten das neoromanische Queen Victoria Buildung, umgeben von modernen Gebäuden

Skulptur eines chinesischen Künstlers: "Goldener Baum des Glücks" oder "Goldener Wassermund" (Haymarket) - vereinigt die chinesischen Elementar-Elemente Holz, Metall, Erde, Wasser
Alt und modern eng beisammen
Es gibt in der City Oasen der Ruhe: hier die katholische St. Marys Cathedral am Hyde Park

Inneres einer der neogotischen Kirchen
Rast in den "Königlichen Botanischen Gärten"

Am Darling Harbour
Haifischmaul im "Nationalen Maritimen Museum". (Oder war es im "Aquarium"?)
Opernhaus am Sidney Hafen
Die Sidney Harbour Bridge
Auf der Treppe kann man den Brückenbogen gesichert überklettern
In einem der Brückenpfeiler ("Pylon") ist ein Museum eingerichtet, in dem Modelle der Arbeiter zu sehen sind, die die Brücke errichteten
Ausblicke vom "Pylon Lookout"
Hier geht´s zu "The Rocks" - dem ältesten Viertel Sidneys
Straßenkünstler - er macht sich das "Aboriginal-Image" der Touristen zunutze ...
... und er tanzt mit einer Puppe
Gilt als ältestes Gebäude Sidneys: Cadman´s Cottage (1815)
So sah es 1901 in "The Rocks" aus ...
... und so heute
Das älteste Pub Sidneys
Es gibt auch einen bayrischen Biergarten
Ganz schön anstrengend die Stadttouren - Rückfahrt im Zug
Am Bondi Beach - berühmter Schwimm- und Surfspot
Es gibt große Wellen und gefährliche Strömungen im tieferen Wasser. Vor Haien schützt ein Netz, das vor dem Bade- und Surfbereich aufgespannt wurde. Dennoch gibt es immer wieder Haiwarnungen
Gesicherte Schwimmbecken am Südende des Strandes ("Iceberg Pools")
Felsen am Ende des Strandes
Ein Verkaufswagen, im Hintergrund eines der Cafés, von dem aus man das Strandtreiben beobachten kann ...
... und der Wagen der Rettungsmannschaft, die oft viel zu tun hat

Die Katze in ihrer Ecke kümmert sich nicht um das Freizeit- und Touristengetriebe

Blick in die "Blue Mountains"
Szenische Wasserfälle ...


Klettern über Felsen, dichte Urwald-Vegetation und ein altes Brunnenbecken zum Füssekühlen bei einer Wanderung
Immer wieder schöne Ausblicke ...
... Hier auf die "Drei Schwestern" - nach den Geologen erodierter Sandstein, nach der Aboriginal- Erzählung drei verwunschene Schwestern ...


1813 überquerten Gregory Blaxland, William Lawson and William Charles Wentworth als erste Europäer die Blue Mountains
Viel Tourismus bei den "Drei Schwestern"
Aus dem Tourismus-Rummel flüchten wir nach dem einsamen "Perry´s Lookdown"
Auf der Piste finden wir zwei tote Schlangen, eine große und eine kleine



Tief unten fließt der Grose River
Immer liegt Dunst über den Eukalyptus-Wäldern. Die Ausdünstungen der Bäume haben den "Blue Mountains" den Namen gegeben
Erst mal machen wir es uns auf dem Campground gemütlich. Ein bischen unheilmlich ist es aber in der Wildnis doch

Am frühen Morgen machen wir uns auf den steilen Abstieg zum Flussgrund, der 600 m unter uns liegt.
Unterwegs begegnen wir Reptilien, einem kleinen Taipan und einer Echse
Nach 400 m mühsamen Abstiegs geben wir auf - es ist sehr heiß
Wir finden viele interessante Pflanzen und schöne Blumen
Ein Blick zurück zu den "Blauen Bergen"


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